Die Fotoreportage Teil2

Nahaufnahmen

Natürlich lebt eine Reportage auch von den Kleinigkeiten und Gesichtern. Von der Struktur einer Reportage hängt es ab, ob mehr Details mit aufgenommen werden.
Das klassische Beispiel hierfür ist die wissenschaftliche Reportage.
Zuerst das Weitwinkel zum Überblick danach folgen naturgemäß mehr Detailbilder.

Menschen

Der am Abstand schwierigste Teil einer guten Reportage sind Fotos von Menschen, vor allem wenn nur ein Gesicht auf das Foto kommt. Hierbei ist die Kommunikation, bzw., die Interaktion zu den Akteuren von entscheidender Bedeutung. Fotos mit Empathie für die beteiligten Menschen sind immer erheblich ausdruckstärker.
Die Vorbereitung solcher Fotos ist allerding sehr schwierig, die neue Datenschutzverordnung macht eine Einverständniserklärung der fotografierten Menschen zwingend notwendig!

Lass Dir Zeit

Wichtig ist genügend Zeit für eine Fotoreportage einzuplanen.
Es kommt immer zu Verzögerungen  und nicht kalkulierbaren Wartezeiten. Außerdem ist es meistens notwendig zu improvisieren
um sich auf Änderungen einzustellen.

Halte dich an moralische Vorgaben/Gesetze

Ihr solltet immer die moralischen Aspekte vor Augen haben,
wann fängt ein Foto an diese zu verletzen. Ein gutes Beispiel sind die „Paparazzi“, die diese Grenzen häufig verletzen.
Auch soll eine Reportage nicht gegen die Gesetze des entsprechenden Landes  verstoßen.
Ausnahme sind wohl Unrechtsregime, dann sind die Bilder mit einem persönlich hohen Risiko verbunden!

 Nachbearbeitung und Präsentation

Natürlich ist auch eine Nachbearbeitung von Reportagefotos möglich, dabei sind aber enge Grenzen gesetzt. Jede Bildmanipulation sollte tunlichst vermieden werden. D.h. es werden keine Bildteile im Photoshop entfernt oder neue Elemente hinein retuschiert.

Schon bei der Aufnahme ist darauf zu achten, keine Werbung oder Markenprodukte mit aufzunehmen. Bei der Bildkomposition sind immer auf solche Kleinigkeiten zu achten. Normale Kontrast-und Helligkeitsveränderungen wurden auch schon immer in der analogen Fotoreportage angewandt. In der digitalen Reportage ist empfehlenswert diese in Color zu fotografieren und erst in der Bildbearbeitung in Schwarz-Weiß umzuwandeln.
Abschließend wird die Reportage auf wenige Bilder beschränkt und in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht.
Bildunterschriften sind oft hilfreich die jeweiligen Fotos besser zu erklären.

 

 

 

Beispiel einer Fotoreportage über den morbiden Charme der Seebäder in Belgien und England

Diese Reportage habe ich im Herbst 1987 und 1988 fotografiert. Sie zeigt verschiedene Seebäder und ihren schleichenden Verfall.
Sie entwickelten aber einen ungeahnten morbiden Charme und ein Interesse diesen fotografisch umzusetzen.